Denkmal
Gestaltung

Elsässer Denkmal

Gedenkmal für Martin Elsässer in Frankfurt am Main

Im Mai 2012 wurde durch das Kulturamt der Stadt Frankfurt zu einem Wettbewerb für das Denkmal für Martin Elsässer eingeladen.
In der Jury war neben VertreterInnen verschiedener Dezernate der Stadt auch Dr. Konrad Elsässer, Vorsitzender der Martin-Elsässer Stiftung und Großneffe des Frankfurter Stadtbaumeisters vertreten. Im Rahmen des Denkmals sollte die Erinnerung an Martin Elsässer und seine Bauten in Frankfurt aus der Zeit der 20er und 30er Jahre aufrecht erhalten werden.
Neben der Großmarkthalle sind zehn weitere Bauten im Stadtbereich Frankfurt dem Baumeister zuzurechnen. Darunter auch das erst im letzten Jahr als Elsässerbau verifizierte Gebäude des Universitäts-Rudervereines am Schaumainkai.
Ort für das Kunstwerk sollte der bis dahin als Parkfläche genutzten Martin Elsässer Platz in Frankfurt sein.

Den Anstoß der baulichen Entwicklung dieser Brachfläche stellte die zu gleicher Zeit begonnen Neugestaltung des Platzes durch die Stadt Frankfurt dar, die versuchte den Platz als „Stadtplatz“ durch bauliche und vegetative Fassung neu zu inszenieren.
Prägnant an dem Platzentwurf ist seine künstliche Absenkung der Fläche in Süd-Nord Richtung, welche von vertikalen Stützwänden im Übergang zum Niveau der Straße abgeschlossen werden. Hier wurden die Elsässertypischen Mauerwerksarbeiten eingesetzt.

Das Denkmal besteht aus insgesamt elf Skulpturen, die sich in Nord-Süd Richtung auf dem Platz verteilen. Die Standorte ergeben sich aus den kartographisch „markierten“ Orten der Bauwerke von Martin Elsässer im Stadtgebiet und der abstrahierten Linie des Mains. Auf dem Platz entsteht mit den Skulpturen der „Elsässer Plan“. Alle Elemente beziehen sich auf einander und stehen formal wie inhaltlich im Dialog mit dem Platzgefüge. Eine geätzte Bronzeplatte im Antrittsbereich der nördlichen Treppe am unteren Niveau des Platzes zeigt ein Porträt des Namensstifters. Eine weitere, zwischen den Skulpturen definiert den Standpunkt der(s) Beobachters(in) auf dem Elsässerplan.

Diese Bezüge stellt der/die Betrachter(in) nicht direkt her. Aus der Ferne werden die Skulpturen, als aus dem Boden ragende, massiv wirkenden Skulpturen wahrgenommen, die sich im Näherkommen zu detaillierten Einzelstücken entwickeln.
Alle Skulpturen sind aus Bronze gefertigt, mit einem oberen, waagrechten Anschnitt, der dem Grundriss der Gebäude ähnelt und auf denen ein repräsentativer, genordeter Grundriss als Zeichnung in die Bronzen eingeätzt ist. Die Gestalt der Bronzen generiert sich aus den Grundrissfiguren der realisierten Bauten von Martin Elsässer.

Der Platz steht stellvertretend für die Stadt Frankfurt, die Skulpturen für die Gebäude Martin Elsässers. Der Elsässer Platz mit dem Kunstwerk abstrahiert also einen Teil der Stadt. Die neue Ebene, die der Platz herstellt, steht im Kontrast zur neuen Horizontebene der Skulpturenoberkante, die sich in ihrer Höhe am umliegenden historischen Bestand orientiert.
Der Platz findet hierdurch eine neue Bedeutung. Er fasst die Bauten Martin Elsässers als Skulpturen und hebt sie aus dem Platz hervor.

Nach dreijährigem Prozess der Realisierung des Platzes wurde dieser am 14.07. dieses Jahr mit dem Denkmal feierlich eingeweiht. Im Herbst wird der Platz durch die Pflanzung der ursprünglichen Baumreihen komplettiert.

Entwurf und Realisierung eines Denkmals in Form von insgesamt 11 Skulpturen aus Bronze auf dem Martin-Elsässer-Platz. Konzeptionell wurde der Platz als Karte des Frankfurter Stadtgebiets behandelt.
Jede Skulptur stellt ein Bauwerk von Elsässer da und ist durch den jeweiligen Grundriss geprägt. Die städtebauliche Anordnung, die Nordung der Grundrisse, die detailreiche Liniendarstellung (Zeichnung) auf den waagrechten, polierten Flächen der Bronzen schafft den Bezug zur Architektur. Die Abstraktion der Sockelbereiche, die patinierte Bronze und die Größenanpassung erzeugen die Abstraktion des Kunstwerkes.
Die Schnittstellen, die auch Sitzflächen sein dürfen, sind mit dem Mittel der architektonischen Darstellung des Grundrisses der jeweiligen Gebäude geätzt. Die Skulpturen variieren in der Höhe durch die Einpassung in die geneigte Fläche des Platzes.

– Kunst im Öffentlichen Raum
– Wettbewerb mit Realisierung, 1. Preis im eines eingeladenen Wettbewerbs.
– Bearbeitungszeit Entwurf 2013-2015, Ausführung 2015
– Auftragsarbeit für Stadt Frankfurt, Kulturamt, Stiftung Elsässer
– Projektkooperation mit Künstler Prof. Ariel Auslender, LA Auslender Luttropp Agentur für Gestaltung GBR
– Platzarchitektur Harald Neu Architekten Darmstadt